Leserbrief zu den Artikeln „SPD-Ärger um Petition zur Linie R 19: Landrat sagt Termin kurzfritig ab“ und zum Kommentar von Bastian Becker „Posse um R 19 (…)“
Obwohl es löblich ist, dass die SPD Selm eine Unterschriftenaktion und eine Online-Petition zum Erhalt der Buslinie nach Lüdinghausen initiiert hat, muss man aber kritisch feststellen, dass die SPD offensichtlich mal wieder im Dilemma steckt:
Der Kreistag in Unna hat nämlich den neuen Nahverkehrsplan abgesegnet, und dort hat bekanntlich die SPD das Sagen und hat mit den Stimmen der CDU und der FDP den Beschluss gefasst, die Linie R 19 zu streichen. Auch die Kreistagsabgeordneten aus Selm von CDU und SPD, die jetzt auf eine Kehrtwende hoffen, waren beteiligt.
Bürgermeister Orlowski ist dagegen klar für den Erhalt, und somit stellt sich die SPD Selm offen gegen den Landrat, der sich auf den Kreistagsbeschluss beruft und den Termin für die Übergabe der Petition abgesagt hat.
Dieses darf jedoch auf keinen Fall dazu führen, dass die R 19 zum Politikum zwischen Landrat und Bürgermeister verkommt. Schließlich sind beide dafür bekannt und haben immer wieder bewiesen, dass sie das Beste für Selm erreichen wollen. Es kann nur bedeuten: Das Abstimmmungsverhalten wird am 1. Juli im Kreistag verändert und die Fortsetzung der Busverbindung wird beschlossen.
Rückhalt gibt schließlich auch der nagelneue Koalitionsvertrag, der ausdrücklich eine Verbesserung des ÖPNV festschreibt und eine Mobilitätswende voranbringen soll.