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Abriss der Josefskirche

St. Josef darf nicht abgerissen werden!

Ich möchte mich dem Aufruf von Herrn Stockmann anschließen und trete dafür ein, dass St. Josef nicht abgerissen wird!
Als echte Bürgerin der Stadt Selm, wohne ich seit über 30 Jahren in Bork, habe vorher in Selm-Dorf gelebt und immer dort gearbeitet. Geboren bin ich in Beifang (Botzlarstraße 1 a). Und nicht nur, weil ich meine gesamte Kindheit in Beifang verbracht habe, fühle ich mich besonders zu diesem Ortsteil verbunden und beobachte kritisch die Entwicklung Beifangs.
Mit großem Bedauern habe ich die uneinheitliche Umgestaltung der Hermannsiedlung gesehen, besonders kritisiere ich den Abriss der Zechenhäuser mit den schönen Torbögen zur Burg Botzlar. Geschluckt habe ich, als ich die Auflösung der Lutherschule miterleben musste.
Zum Glück steht das Gebäude bis jetzt noch.
Wenn ich aber jetzt höre, dass die Josefskirche abgerissen werden soll und unser schönes altes Stadtbild noch mehr durch Neubauten ersetzt wird, merke ich, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit nichts gelernt hat und, dass man sich in unserer Stadt der historischen Bedeutung von Selm-Beifang absolut nicht bewusst ist und man in Kauf nehmen will, dass Beifang seinen typischen Charakter verlieren wird.
Mein Großvater, Bernhard Bohr, als Mitglied des Katholischen Arbeitervereins in Beifang beteiligte sich aktiv als Zimmermann am Kirchenbau. Er war zeitlebens stolz auf das Geschaffte und berichtete, dass praktisch auch alle katholischen Bergleute freiwillig nach der Grube zum Kirchenbau gingen. Auch die Platzfrage soll ein großes Problem gewesen sein und der erste Kaplan hatte es nicht leicht in Beifang. Durch Bettelpredigten in der Diözese besorgte er die nötigen Gelder, sodass die Josefskirche in 1924 eingeweiht werden konnte und 1930 der Turm hinzu kam.
Diese Kirche jetzt einfach abzureißen, ist ein Schlag ins Gesicht all dieser Menschen, die in einer schwierigen Zeit Beifanger Geschichte geschrieben haben.
Ich schaue nicht nostalgisch auf „ die gute alte Zeit“, weil ich weiß, dass es in Selm-Beifang schwierige Zeiten gegeben hat, aber der Bau der Kirche hat damals den Menschen Mut und Hoffnung gegeben. Vielleicht sollte man diese historische Geschichte, mit zehnjähriger aufopferungsvoller Aufbauarbeit der Josefskirche, den Verantwortlichen viel deutlicher machen.
Übrigens: Die Kirche in Beifang wurde gebaut, weil sich die Zugezogenen aus Beifang in St. Ludger nicht wohl fühlten und deshalb nicht zur Kirche gehen wollten.
Selmer Bürger wehrt Euch!

Monika Knappmann, geb. Hanloh
Humboldtstraße 7
59379 Selm

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