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Borker Ortskern

In einer Presseerklärung behauptete die Borker CDU: „Der neue Borker Ortskern (Marktplatz) gehört in den Bereich der Kirche.“
Dazu hat die UWG-Fraktion einen Standpunkt: Es herrscht also mal wieder Abbruchstimmung…

Es herrscht also mal wieder Abbruchstimmung für Bork in der CDU. Das ist nichts Neues, sondern in Rückfall in die alte fehlgeleitete Stadtentwicklungspolitik in Bork, die seit über 50 Jahren die Handschrift der CDU trägt: Abriss und anschließender anspruchsloser Neubau! Nach 1960 und nach 1990 folgte vor zwei Jahren die große Abrisswelle in der vorderen Hauptstraße. Derweil steht bereits der nächste große Abbruch bzw. Umbau an: es wird geplant die Gaststätte Alt-Bork neu zu gestalten, dabei droht auch dem Nachbarhaus der Abriss. Aus Sicht von CDU und SPD gibt es an dem Vorhaben nichts auszusetzen. Man sieht, wie immer, keine historische oder gar stadtbildprägende Substanz.
Bis zur Kirche sind es dann nur wenige Schritte, und jetzt kommen die Christdemokraten ins Spiel und wünschen, „dass der neue Marktplatz in den Bereich der Kirche gehört“ was nur bedeuten kann: Abriss der Häuser des Kirchplatzes!
Man ignoriert, dass der Bereich der Kirche, wie im Münsterland üblich, ein geschützter enger Ort ist, der keinen freien Blick auf die Kirche, keinen Marktplatz (oder gar eine Markthalle, wie von einem der hochgelobten Stadtplaner vorgeschlagen) zulässt, es sei denn, man reißt durch politische Willkürmaßnahme das historisch gewachsene Gesicht rund um den Kirchplatz ab.
Allein der Gedanke den alten Dorfkern, gänzlich zu verändern, grenzt an Kulturfrevel, aber es ist den Verantwortlichen durchaus zuzutrauen.
Bestes Beispiel ist der Verkauf des Marktplatzes. Der Marktplatz hat etwas Besseres verdient als ein Altenwohnheim. Hier könnte man, besonders wegen des drohenden Verlustes unserer letzten Gaststätte, einen Gastronomiebetrieb ansiedeln, der auch den bestehenden Wochenmarkt weiterhin verträgt.
Um nicht missverstanden zu werden, auch wir finden einige Häuser in Bork nicht schön und bedauern auch nicht, dass die Tage des Betonklotzes auf dem Markt gezählt sind. Es sollte nicht das Ziel der Stadtentwicklung sein, jedes Gebäude zu erhalten, aber im Dorf auf Investoren zu setzen, halten wir für gefährlich. Investoren haben in der Regel andere Prioritäten als ein anspruchvolles Stadtbild. Investoren achten vor allem auf die Rendite.
Dennoch, bei der vorderen Hauptstraße setzten wir auf das Verantwortungsbewusstsein der Volksbank und erwarten qualitätsvolle Neubauten, die im Zusammenspiel von Alt und Neu den Ortskern Bork wieder lebendiger machen. Aber rund um die Kirche erwarten wir ein Konzept, um die historischen Gebäude, die teilweise schon von der Stadt erworben wurden, zu erhalten, um das Bild des Dorfes zu bewahren.
Dabei müssen die Denkmalschutzbehörden als Berater konsultiert werden. Verbunden mit der Hoffnung, dass diese Fachleute die wirtschaftlichen Belange der Eigentümer achten und behilflich sind, Fördermittel zu generieren.

Maria Lipke

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