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Alte Häuser an der Kreisstraße

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Presseerklärung der UWG-Fraktion zum RN Bericht „Häuser an Kreisstraße werden abgerissen“

In den Ruhr Nachrichten vom 14.07.2020 erschien ein Artikel über den geplanten Abriss der Häuser Kreisstraße Nr. 68 bis 84 („Ein ganzer Straßenzug in Selm ist bald Geschichte“). Corona hat hier leider einen Beschluss  von März 2020 ins Hintertreffen gerückt, der es in sich hat: Aufstellung des Bebauungsplanes „Zentrum Kreisstraße Südwest“ mit dem Ziel der Ausweisung einer Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung Einzelhandel in Kombination mit Wohnen.

Im Klartext heißt das: Neubau für einen Lebensmitteldiscountmarkt und einen Drogeriemarkt. In  Systemansichten  konnte man sich einen ersten Eindruck über den möglichen Neubau machen. Von einem Abriss der Häuser war dagegen nicht die Rede, dennoch musste jedem Rats- oder Ausschussmitglied klar sein, dass das die Folge sein wird. Die Abrisspolitik der Stadt geht also nahtlos weiter!

Dabei hätte man hier die Chance gehabt, das Gesicht der Kreisstraße mit den Jugendstilfassaden, die Teil unseres historischen Erbes sind, zu erhalten, denn die Häuser sind allesamt im Besitz der Stadt. Zugegeben, einige der Häuser sind im schlechten baulichen Zustand und alle müssen saniert werden. Es gibt aber eine Vielfalt von Fördermöglichkeiten, sodass diese Sanierung vom Staat gefördert werden kann. Die Förderexperten der Stadt sollten in der Lage sein, diese Gelder flüssig zu machen. Denkbar wäre auch eine Kombination von Fassadenerhaltung und teilweisen Neubau, wie man es in den neuen Bundesländern überall sehen kann. Auch Anbauten im hinteren Bereich könnten eine Lösung sein. Eine Sanierung ist nachhaltiger als Abriss und Neubau.

Schon die Abrisspolitik der vergangenen Zeit hat die Kreisstraße zum Nachteil verändert, die „neuen Häuser“ sind nicht schöner als die Häuser, die weichen mussten. Deshalb wurde die Kreisstraße aber auch für die Denkmalbehörde uninteressant, denn die Voraussetzungen für den Denkmalschutz wurden durch diese Maßnahmen untergraben. Selm verliert dadurch von Abbruch zu Abbruch immer mehr von seiner architektonischen und historischen Identität, wird immer austauschbarer und sieht immer mehr aus wie jede x-beliebige Stadt in der Republik!

Maria Lipke
Fraktionsvors. UWG Selm

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