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Schulkonzept

Presseerklärung der UWG zur Sitzung des Ausschusses für Familie und Schule am 29.11.2006

Im Ausschuss für Familie und Schule wurde das weitere Vorgehen zur Grundschulentwicklung in Selm beraten. Deutlich zu spüren war die emotionale Aufgeregtheit der Anwesenden, die Ihren Unmut über die Vorschläge des Arbeitskreises vehement zum Ausdruck brachten.
Hauptanlass dieser schulpolitischen Diskussion ist das neue Schulgesetz. Das von der Landesregierung beschlossene Auflösen der Schulbezirke wird als eine Maßnahme verkauft, die Eltern hätten künftig freie Schulwahl. Dabei weiß jeder, dass es in Wirklichkeit nur darum geht, Schulen zu schließen, um somit in erster Linie Landesmittel einzusparen. Der Gipfel der Unverschämtheit ist aber, dass diese Schließorgie auch noch als pädagogisch sinnvolle Maßnahme verkauft wird. Man will uns einreden, kleine Schulen seien weniger leistungsfähig und die Qualität der Schulbildung werde durch Grundschulverbünde verbessert.
In der Ausschusssitzung stellten SPD und CDU einen gemeinsamen Antrag, dessen Sinn und Logik sich mir nicht erschließt. Sie beantragten, die Lutherschule solle als Ganzes in die Overbergschule überführt werden, was genauso in der Vorlage steht. Dann sollen die Klassenverbände erhalten bleiben, was ebenfalls beabsichtigt ist, aber von der Schulaufsicht nicht zugesichert werden kann. Schließlich soll noch der Zeitpunkt der Auflösung der Lutherschule überprüft werden, um den es in der ganzen Diskussion sowieso geht. Uns kommt dieser Antrag so vor, als gieße man Wasser in Wein und beantragt dann, die Flüssigkeiten sollen sich nicht vermischen.
Die entscheidenden Fragen in Selm sind:
Warum nutzt man jetzt nicht den Rückgang der Schülerzahlen, um mehr pädagogische Kompetenz in die Schulen zu holen und endlich kleinere Klassen einzurichten? Müssen sich die Stadt und besonders die Mitglieder des Schulausschusses zum Erfüllungsgehilfen der Landesregierung machen und zulassen, dass die Lutherschule bereits 2008 geschlossen wird? Soll die Overbergschule die mühevoll, im Sinne einer fachgerechten pädagogischen Betreuung eingerichteten Räume wieder in Klassenräume zurückverwandeln? Soll die Freiherr vom Stein – Grundschule ihre Eigenständigkeit aufgeben? Kann die Aufnahmekapazität der Lugerischule auf 72 Kinder (3 x 24) begrenzt werden? Welche kreativen und bildungsfreundliche Entscheidungen kann die Politik in Selm treffen, um sich nicht vorwerfen zu lassen, warum habt Ihr nicht im Sinne unserer Kinder entschieden?
Wir als UWG-Fraktion werden uns auf jeden Fall aktiv in die bildungspolitische Diskussion nach dem Motto „Weniger Schüler, bessere Schulen“ einbringen. Wir werden die „eigentlichen Bildungspolitiker vor Ort“ nämlich die betroffen Eltern unterstützen, die bestmögliche Qualität für unsere Schulen in Selm zu erreichen.

Dr. Hubert Seier, UWG – Fraktion
Vorsitzender des Ausschusses für Familie und Schule

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