„Lutherschule platt, Hassel platt, Cappenberg Nebenstelle und Lugerischule voll stopfen“, und dann diesen katastrophalen unsinnigen Ratsbeschluss auch noch ein Jahr verlängern, das nennen CDU und SPD im brüderlichen Einklang „Kompromiss“.
Ich nenne das, unqualifizierten Blödsinn, der die rechthaberische und unsachliche Position der großen Koalition fester zementiert und die wirklichen Schulpolitiker in Selm nur noch weiter erzürnt.
Dass die CDU keine Leserbriefe wünscht ist bekannt, dass aber jetzt auch die SPD nur noch in Ratssitzungen diskutieren will ist neu. Wohlgemerkt in Ratssitzungen, die ja nicht einmal mehr stattfinden, weil man den bereits ausgehandelten Kompromiss nun doch nicht mehr zustimmt. Zum Glück hat man wenigstens begriffen, dass man Arnsberg nicht als Bösewicht titulieren darf, denn dort hat man wiederholt klar gestellt, dass die Schulpolitik in Selm ausschließlich Sache des Schulträgers ist.
Darüber hinaus legen beide immer wieder unmissverständlich dar, dass sie auf keinen Fall einen Wettbewerb zwischen den Schulen und damit eine Entscheidungsmöglichkeit der Eltern wollen. Gerade dies ist aber Sinn und Zweck des neuen Schulgesetzes, das man zwar in vieler Hinsicht kritisieren kann, aber nach meinem Rechtsverständnis deshalb nicht unterlaufen darf.
Ich bin schon gespannt auf die qualifizierte Stellungnahme der Verwaltung und entsprechender Diskussion im Fachausschuss für Familie und Schule über die Ergebnisse des gerade veröffentlichten Familienatlas 2007, in dem der Kreis Unna im Handlungsfeld „Bildung und Ausbildung“ auf Platz 422 von 439 liegt. Ein wichtiges Kriterium in diesem Handlungsfeld ist die Klassengröße in der Grundschule, die im Kreis bei 24,5 (und damit Platz 428) liegt. Wie sie in Selm im nächsten Schuljahr bei 269 Anmeldungen in 10 bzw. 9 (die Overbergschule soll nur dreizügig genutzt werden) Klassen aussieht, kann jeder selbst ausrechnen.
Dr. Hubert Seier
Vorsitzender Ausschuss für Familie und Schule