Wer hatte die Idee, (Jahres-)Bäume zu pflanzen?
Das Pflanzen von Bäumen hat viele Mütter, Väter und Kinder. Immer lag jedoch eine übergreifende Erkenntnis zugrunde – nämlich das Bewusstsein für eine wirtschaftliche, ökologische oder emotionale Notlage, die behoben werden sollte.
Holzmangel war zunächst ein Problem für das alltägliche Leben sowie dann auch für Gewerbebetriebe. So wurde im 18. Jahrhundert immer wieder zum Pflanzen von Bäumen aufgefordert – z.B. anlässliche der Hochzeit oder der Geburt eines Kindes.
Im 19. Jahrhundert entstand in Nordamerika die Idee, einen „Tag des Baumes“ auszurufen. Sie wurde 1951 von der FAO (Food and Agriculture Organisation) der Vereinten Nationen aufgegriffen, indem den Mitgliedsländern empfohlen wurde, jedes Jahr einen Weltfesttag des Baumes zu feiern – als Bewusstmachung der Bedeutung des Waldes für Mensch und Wirtschaft. In Deutschland ist seit 1952 der 25. April Tag des Baumes.
Die Debatte um das Baumsterben der 1980er Jahre brachten den Forstwissenschaftler Dr. Silvius Wodarz auf die Idee, nicht nur einen „Vogel des Jahres“ (den gab es damals schon), sondern auch eine Baumart besonders herauszustellen. So wird seit 1989 jährlich der Baum des Jahres ausgerufen.
Im Jahr 2007 brachte ein Referat über den Klimawandel den damals 10-jährigen Felix Finkbeiner dazu, die Kinder- und Jugendinitiative Plant-for-the-Planet zu gründen. Ihr Ziel: Kinder in jedem Land der Welt sollen eine Million Bäume pflanzen.
Die UWG Selm führt in ihrem Vereinslogo einen Baum und hat sich bei ihren Aktionen zum Pflanzen von Bäumen der Idee Baum des Jahres angeschlossen. Zum 25-jährigen der UWG Selm e.V. im Jahre 2009 hat der Verein in jedem Stadtteil einen Bergahorn gepflanzt.
Seit 2010 wird von der UWG in Absprache mit der Stadt am Selmer Bach zwischen Sandforter Weg und Kreisstraße jährlich der Baum des Jahres gepflanzt.
Größe | 30–40 m hoch |
Alter | bis zu 500 Jahre |
Blätter | spitz eingeschnitten, 5-lappig |
Verbreitung | Gebirge Mittel-, Süd- und Südosteuropas; Kaukasus |
Lebensraum | zerstreut in Wäldern (Hügelland bis zu 1.500m hoch); In höheren Lagen am häufigsten (Name), vor allem in feuchten Gebirgstälern |
Ökologie | wichtige Nektar- und Pollenquelle für Bienen; Früchte mit langem Flügel (Drehschraubenflieger) |
Verwendung | Möbelholz, auch für Gitarren und Geigen |
Symbolik | steht für Harmonie, Ruhe und Gelassenheit |
Größe | max. 30 m hoch |
Alter | 80 bis 100 Jahre |
Blätter | länglich oval bis elliptisch |
Verbreitung | ursprünglich im östlicher Mittelmeerraum, heute in ganz Europa |
Lebensraum | Laubmischwälder, Waldränder und Fluss-Auen; auch Pionierholz in Waldschlägen (Lichtart) |
Ökologie | Nahrungsquelle für Vögel, Bienen und Hummeln; Kirschkerne giftig |
Verwendung | Möbel und Kunsthandwerk; Kirschkerne werden gerne zum Spucken verwendet. Der Rekord liegt bei 21,71 m. |
Symbolik | Am 4. Dezember im warmen Zimmer in die Vase gestellte Zweige erblühen noch vor Weihnachten, sogenannte „Barbarazweige“ |
Größe | 20 – 25 m hoch |
Alter | 200 – 300 Jahre |
Blätter | ahorn-artig gelappt, bunte Herbstfärbung |
Verbreitung | in ganz Europa, aber nirgends häufig |
Lebensraum | sommerwarme Trockenwälder |
Ökologie | Nahrungsquelle für Vögel und Bienen; hält Trockenheit gut aus, daher Hoffnungsträger in Sachen Klimawandel |
Verwendung | das harte und zähe Holz gehört zu den teuersten Hölzern; für Möbel und Musikinstrumente |
Symbolik | in einigen europäischen Märchen und Sagen |
Größe | max. 54 m hoch |
Alter | bis zu 600 Jahre |
Blätter | einjährig, im Herbst goldgelb; giftig |
Verbreitung | Zentral- und Ostalpen |
Lebensraum | Baum des Hochgebirges (Baumgrenze) |
Ökologie | Nahrungsquelle für Bienen (Waldhonig); Pfahlwurzel, die tief in den Boden eindringt; Lichtbaum-Art |
Verwendung | Pioniergehölz zur Begrünung von Rohböden; Harzreiches Holz, bei Verwendung im Wasser mit Eichenholz vergleichbar |
Symbolik | – |
Größe | bis 10 m hoch |
Alter | bis zu 100 Jahre; Kulturäpfel nur halb so alt |
Blätter | mit filziger Behaarung; Zweige mit Dornen |
Verbreitung | über fast ganz Europa |
Lebensraum | Tieflagen, Mittelgebirge, Laubmischwälder, Auwälder, an Waldrändern und in Hecken |
Ökologie | Nahrungsquelle für Vögel, Hummeln und Bienen; hält Winterfröste bis –25oC aus; Beginn der Apfelblüte um den 1.Mai zeigt in unseren Breiten den Beginn des Voll-Frühlings; Kulturapfel stammt von asiatischen Wildäpfeln ab |
Verwendung | vor allem die Früchte; Streuobstwiesen als traditionelle Anbauform |
Symbolik | In den Religionen (Paradies), der Politik („Reichsapfel“), Sprichwörtern („An apple a day keeps the doctor away“) |
Größe | bis 40 m hoch |
Alter | bis zu 700 Jahre |
Blätter | giftig, ebenfalls die Früchte |
Verbreitung | über fast ganz Europa |
Lebensraum | Höhenlagen bis zu 700 m |
Ökologie | Nahrungsquelle für Vögel, Hummeln und Bienen; Lichtbaumart; hohe Standfestigkeit (Pfahlwurzel bis 2 m Tiefe); Toleranz gegenüber Luftschadstoffen und Salz |
Verwendung | wegen des sehr dauerhaften Holzes im Schiffsbau und für Fachwerkhäuser; auch Pfahlbauten (prähistorische Pfahlbausiedlungen, Speicherstadt Hamburg) |
Symbolik | Zeichen der Beständigkeit: Darstellung von Eichenblättern auf Münzen, Wappen Urkunden |
Sommergrüner Laubbaumm; der kleine Bruder des Bergahorn (2009)
Größe | in der Regel 7–10 m hoch |
Alter | bis zu 200 Jahre |
Blätter | im Gegensatz zu seinen großen Brüdern kleinblättrig |
Verbreitung | fast in ganz Europa, außer Skandinavien |
Lebensraum | sommerwarme Standorte (Steppengehölz) |
Ökologie | Blütenbestäubung durch Hummeln, Bienen und Fliegen; hält starke Trockenheit gut aus, aber auch Überflutungen |
Verwendung | Befestigung von Böschungen |
Symbolik | Zeichen für Harmonie |
Größe | 25–30 m hoch |
Alter | bis zu 100 Jahre |
Blätter | herzförmig; in den Nervenwinkeln dunkle Haarbündel |
Verbreitung | ursprünglich in Europa beheimatet; von der Ebene bis in mittlere Gebirgslagen |
Lebensraum | in sommerwarmen Laubmischwäldern; an Fließgewässern in der Hartholz-Aue |
Ökologie | Nahrungsquelle für Insekten; Tiefwurzler |
Verwendung | Lindenblütentee mit schweißtreibender Wirkung |
Symbolik | Linden gelten als Sinnbild der Gerechtigkeit. Eine Gerichtslinde findet sich auch im Wappen der Stadt Selm. |
Größe | 30–50 m hoch |
Alter | bis zu 600 Jahre |
Blätter | nadelförmig; Nadelbasis höckerig (beim Umfassen stechend); hängende Zapfen (bei der Tanne stehend) |
Verbreitung | von Skandinavien bis zum Balkan in Lagen von 800 – 1.500 m |
Lebensraum | winterkalte Gebiete |
Ökologie | Wurzeln meist flach-tellerförmig; ausgeprägte Frostresistenz, z.T. bis unter –60°C; empfindlich gegen Abgase (Waldsterben der 1980er Jahre); Nahrung für Vögel und Eichhörnchen |
Verwendung | in der Papierindustrie, als Bauholz |
Symbolik | häufigster Weihnachtsbaum |
Größe | bis 30 m hoch |
Alter | max. 2.000 Jahre |
Blätter | schmal elliptisch bis lanzettlich |
Verbreitung | Südeuropa bis Westasien; von den Römern über die Alpen gebracht |
Lebensraum | gedeiht nur in mildem Winterklima und großer Wärme im Sommer; ein Baum also, der dem Klimawandel gewachsen sein könnte |
Ökologie | tiefwurzelnde Halbschatten-Baumart; extreme Abneigung gegenüber kalkhaltigen Böden; Nahrungsquelle für Nagetiere, Eichelhäher und viele Insekten |
Verwendung | im Schiffsbau; geröstete Maronen (nicht nur) zur Weihnachtszeit; Kastanienauflauf nach Henriette Davidis |
Symbolik | im Christentum Sinnbild für Güte und Keuschheit |
Größe | bis 30 – 40 m hoch |
Alter | bis zu 400 Jahre |
Blätter | am Grund stark asymmetrisch, rundlich-oval |
Verbreitung | Mittel-, Süd- und Osteuropa sowie Kleinasien |
Lebensraum | in der Hartholz-Aue von Auwäldern, daher die typische Ausbildung von Brettwurzeln |
Ökologie | Laub verbessert durch schnelle Zersetzung die Humusbildung |
Verwendung | Möbelholz für Furniere |
Symbolik | im Altertum Symbol des Todes und der Trauer |
Größe | bis 25 m hoch |
Alter | bis zu 150 Jahre |
Blätter | unpaarig gefiedert, 20 – 30 cm lang; im Tagesverlauf ausgeprägte Bewegungen der Blattfiedern |
Verbreitung | ursprünglich aus Nordamerika stammend; seit dem 17. Jahrhundert in europäischen Parks und Gartenanlagen des Adels; im 18. Jahrhundert in Mitteleuropa der bevorzugte Baum für Aufforstungen verödeter Waldflächen |
Lebensraum | extrem karge Böden, sogar Dünen |
Ökologie | Symbiose mit Bakterien in Wurzel-Knöllchen, die Luftstickstoff binden können; Bienenweide; hält Trockenheit gut aus, daher Hoffnungsträger in Sachen Klimawandel |
Verwendung | bis auf die Blüte alle Teile, vor allem die Rinde, giftig! Befestigung von Dämmen und Böschungen; auch als Grubenholz |
Symbolik | Beständigkeit und Unsterblichkeit (Bundeslade der Israeliten) |
Größe | meist 1–5 m hochh |
Alter | bis zu 300 Jahre |
Blätter | giftig, ebenfalls die Früchte |
Verbreitung | schon immer in Europa heimisch; dichteste Verbreitung im NW Deutschlands; auch „Hülse“ genannt, daher der Name der Annette von Droste Hülshoff; englisch: Holly (Wood) |
Lebensraum | Unterholz schattiger Laubwälder |
Ökologie | Nahrungsquelle für Vögel, Hummeln und Bienen; in Deutschland besonders geschützt; hält Trockenheit gut aus, daher Hoffnungsträger in Sachen Klimawandel |
Verwendung | Goethes Spazierstock, aber auch Harry Potters Zauberstab aus dem Holz der Stechpalme |
Symbolik | Weihnachts-Deko |
Größe | bis 45 m hoch |
Alter | bis zu 350 Jahre |
Blätter | eiförmig bis elliptisch, Seitenrand etwas gewellt |
Verbreitung | in der Ebene und im Mittelgebirge |
Lebensraum | auf allen Waldstandorten außer nassen und sehr trockenen |
Ökologie | Tiefwurzler; Buche gilt als „Wasserwerk“ des Waldes; viele Fichtenstandorte waren und sind gut geeignete Buchenstandorte |
Verwendung | Möbel und Paletten |
Symbolik | bei den Griechen Symbol für Wissen und Weisheit |
Größe | 10–30 m hoch |
Alter | bis 100 Jahre |
Blätter | ei- bis rautenförmig, Ecken gerundet |
Verbreitung | Baum der Taiga; fehlt eigentlich nur in den asiatischen Steppengebieten |
Lebensraum | Moor-, Bruch- und Auwälder |
Ökologie | Nahrungsquelle für viele Vogel- und Insektenarten; kann baumfreie, rohe Böden schnell besiedeln (Pionierart und Licht-Baum); flach wurzelnd, daher empfindlich gegen wechselnde Wasserstände; Moor- und Birkenmoor-Wälder sind bundesweit geschützt |
Verwendung | Möbelbau und Innenbereich |
Symbolik | Sinnbild des Frühlings (Mai- und Richtbäume sowie Ausschmückung kirchlicher Festtage) |
Sommergrüner Laubbaum
Größe | 10 bis selten 20 m hoch |
Alter | 150 bis 200 Jahre |
Blätter | wechselständig an den Zweigen angeordnet; Blattform variabel, meist eiförmig-elliptische bis länglich-lanzettlich |
Verbreitung | in West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet, in Nordeuropa und in Teilen Südosteuropas fehlt sie dagegen |
Lebensraum | zerstreut in sonnigen Eichen- und Buchenwäldern, im Trockengebüsch, auf Steinriegeln und an Felsen, auch im subalpinen Hochstaudengebüsch; gedeiht am besten auf trockenen, kalkreichen Böden an sommerwarmen Stellen |
Ökologie | konkurrenzschwache Art tritt nie in reinen Beständen auf, sondern immer nur eingesprengt als Mischbaumart; Blütenökologisch handelt es sich um vorweibliche, nektarführende Scheibenblumen, als Bienenweide von Bedeutung |
Verwendung | als Zierbaum in Parks, Gartenanlagen und als Straßenbaum; Holz lokal zu Drechsel- und Schnitzarbeiten |
Symbolik | Symbol für Schönheit, Vielfalt und Anpassungsfähigkeit |