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Aufregung um Aktfotos

„Aufregung um Aktfotos“ war der Titel der Ruhr-Nachrichten in der Berichterstattung über die Jubiläumsausstellung der Fotogilde Selm und es wurde mitgeteilt, dass ein Aktfoto auf Druck der Verwaltung abgehängt werden mußte.
Die Westfälische Rundschau sprach von einem Skandal und Zensur. Marco Schrade machte sich in einem Kommentar Luft.
Wir haben dazu auch einen Standpunkt:

Wechselnde Ausstellungen gibt es im Altbau des Amtshauses. Galerie im Amtshaus genannt. Ausstellungen, die sich meistens sehen lassen können, und von den Künstlern gerne angenommen werden. Die Fotogilde präsentiert z. Zt. eine wirklich sehenswerte Ausstellung. Neben Porträt, Landschaft, Reise und Architektur es gibt es auch Aktfotos. Ein Fall für die Zensur!
Es ist zu einer Verschnupfung der obersten Sittenwächter der Verwaltung gekommen. Man einigte sich mit der Fotogilde auf eine zensierte Version. Als Kompromiss wurde ein Aktfoto nach Ausstellungseröffnung wieder entfernt. Nun soll man sich bekanntlich nie über Geschmack streiten und über Kunst erst recht nicht, und deshalb ist es müßig über ein bestimmtes Bild zu debattieren, der Skandal an der Sache ist nämlich nicht das Foto, sondern die Zensur. Eine Zensur, die offensichtlich vom Kulturamt und Bürgermeisterin geübt wurde, weil es ausgerechnet aus den Reihen der Verwaltung Kritik geben soll.
Genau diese Verwaltung, das Kulturamt, soll aber demnächst nach dem Willen der CDU als „Eigenbetrieb Kultur“ arbeiten. Als Eigenbetrieb mit erweiterten Kompetenzen.
Welche Art von Kultur werden wir dann in Selm bekommen? Seit wann ist Zensur Kultur? Darf sich ein Kulturamt stur an den aktuellen Mehrheitsgeschmack in Kunstdingen richten?
Kommunale Kulturpolitik ist politisch. Deshalb ist die Politik gefragt. Kultur heißt Image und Daseinsfürsorge. In Selm kann man Kultur nicht der Verwaltung überlassen. Noch herrscht der Muff. Das hat diese Provinzposse eindeutig gezeigt.

Maria Lipke
Fraktionsvorsitzende der UWG Selm

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