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Selma-Lagerlöff-Sekundarschule Selm

Aktuelle Themen & Standpunkte

Gemeinsamer Prüfauftrag von UWG und SPD – Gesamtschule in Selm

Gemeinsamer Antrag der SPD Fraktion und der UWG Fraktion im Rat der Stadt Selm zur Weiterentwicklung der Sekundarschule zu einer  Gesamtschule in Selm

Beschlussvorschlag Der Rat der Stadt Selm beauftragt die Verwaltung, alle notwendigen Maßnahmen sowie die rechtlichen Voraussetzungen zu prüfen, um die jetzige Selma Lagerlöf Sekundarschule (SLS) zu einer Gesamtschule weiterzuentwickeln. Begründung Die Gründung der Sekundarschule in Selm mit 126 Anmeldungen im Jahr 2014 war ein Erfolg für das Eintreten des längeren gemeinsamen Lernens nach der Grundschulzeit. Die Hauptschule und die Realschule wurden so zu auslaufenden Schulmodellen. Die Entwicklung in den letzten Jahren zeigt jedoch, dass es sinnvoll ist, unsere Sekundarschule zu einer Gesamtschule weiterzuentwickeln. Dafür sprechen die Anmeldezahlen an der Sekundarschule, die rückläufig sind. Im Jahr 2014 waren es 126 Anmeldungen und 2021 nur noch 72 und im Schuljahr 2022 bei allgemein gestiegenen Schüler*innenzahlen 80 Anmeldungen. Dieser landesweite Trend ist dem Elternverhalten zuzuordnen, die bei der Schulwahl immer mehr die Gesamtschule favorisieren.
Mit diesem Antrag soll deshalb die Möglichkeit geschaffen werden, in Selm neben dem Gymnasium eine weitere Schulform einzurichten, die durch längeres gemeinsames Lernen mit Kindern und Jugendlichen aller Leistungsstärken Laufbahnentscheidungen möglichst lange offenhält. An der Gesamtschule können alle Abschlüsse der Sekundarstufe I und II erreicht werden. Es geht dabei nicht gegen die bestehenden Selmer Schulen, sondern um eine qualifizierte Verbesserung der Gesamtsituation aller Selmer Schüler*innen.

Die von den Selmer Eltern präferierten benachbarten Gesamtschulen in Olfen und Nordkirchen bieten seit Jahren nicht die gewünschten Klassenplätze. So mussten im Jahr 2021 ca. 125 Schüler*innen dort abgewiesen werden, darunter auch viele Selmer Schüler*innen. Unsere kommunale Schulpolitik muss dieses Wahlverhalten der Eltern berücksichtigen und ein entsprechendes Angebot vor Ort schaffen. Der Schulträger wird daher gebeten entsprechend Paragraph 81 des Schulgesetzes das Interesse der Erziehungsberechtigten für die Errichtung einer Gesamtschule in Selm durch eine Befragung der Eltern in den Grundschulen festzustellen. Eine entsprechende Informationsveranstaltung sollte im Vorfeld erfolgen.

Die Erfolge der Gesamtschule zeigen sich schon darin, dass im Jahr 2020 ca. 80 % der Schüler*innen von Gesamtschulen das Abitur bestanden, obwohl sie am Ende der Grundschuzeit keine Empfehlung für das Gymnasium erhielten. Das Fazit ist eindeutig, die Gesamtschulen sind eine zukunftsorientierte Schulform, durch längeres gemeinsames Lernen schafft dies deutlich mehr Chancengleichheit und höhere Schulabschlüsse.

Die Weiterentwicklung der SelmaLagerlöfSekundarschule (SLS) in eine Gesamtschule am jetzigen Standort erfordert die Schaffung entsprechender räumlicher Angebote, damit die Gesamtschule den Schüler*innen einen geeigneten
Lern und Lebensraum bieten kann. Wie das mit einem entsprechenden pädagogischen Konzept gelingen kann, zeigt ein Beispiel in Dortmund. Nach der Gründung einer Sekundarschule im Schuljahr 2012/2013 entstand durch Umwandlung im Schuljahr 2021/2022 die Reinoldi Gesamtschule.
Ziel der Selmer Schulpolitik muss es sein, allen Selmer Kindern den bestmöglichen Abschluss in ihrer Stadt anzubieten. Raum und Ausstattung der SLS entsprechen perspektivisch nicht den Anforderungen einer Gesamtschule. Beim Raumbedarf sollte beachtet werden, dass in den nächsten Jahren die starken Jahrgänge nach Neugründung der SLS entlassen werden. In diesem Jahr wurden ca. 40 Schüler*innen mehr entlassen als eingeschult.

Nach Weiterentwicklung der SLS, sollte die bereits bestehende Kooperation mit dem Städtischen Gymnasium Selm weiter geführt und dann um die Sekundarstufe II erweitert werden. Durch eine Kooperation im Bereich der Leistungskurse würde nicht nur das Angebot der Kurse erweitert, sondern auch unser Gymnasium gestärkt werden.

Zudem sollte der AK Schulentwicklung, der sowohl die Neuordnung der Grundschulen als auch die Gründung der Sekundarschule intensiv begleitet hat, in den gesamten Proßzeß der Weiterentwicklung zeitnah eingebunden werden.

Weitere Erläuterungen können in der Sitzung erfolgen. Wir würden uns über eine Zustimmung freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Walter, Dr. Hubert Seier
Navi­gation