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Abriss der Lutherschule in Selm

Aktuelle Themen & Standpunkte

Leserbrief von Peter Gehrmann zu Lutherschule und Aussage von Udo Holz

Leserbrief zu RN vom 01.09.2018: „Bei Abschied von der Lutherschule kam es zum Verbal-Eklat“

Den Worten von Herrn Holz (Zitat: „Es ist eine Unverschämtheit zu sagen, die Selmer Demokratie würde verschwinden. Das ist à la Pegida, das ist à la ‚Selm sind wir´, das haben sie scheinbar von Chemnitz gelernt.“) widerspreche ich entschieden. Ich lasse mich nicht von ihm in die rechte Ecke stellen. Diese Äußerungen am Rande einer eher von Trauer geprägten Veranstaltung empfinde ich als frech und sogar verleumderisch!

Ich selbst habe keinen persönlichen Bezug zum – inzwischen leider ehemaligen – Gebäude der Lutherschule wie viele andere Menschen in Selm. Aber zusehen zu müssen, wie ein weiterer Teil des kulturellen Erbes unserer Stadt zerstört wird, missfällt mir. Selbst wenn ich Atheist wäre, würde ich für den Erhalt religiöser Bauwerke kämpfen, weil auch sie zum kulturellen Erbe gehören.

Eine Initiative hat in der Regel so etwas wie einen Gründungsakt, aber auch einen Schlusspunkt. Und so habe ich diese Veranstaltung verstanden und mitgestaltet: Als einen Schlusspunkt, bei dem ein Stück Trauerarbeit geleistet wurde. Gleichzeitig aber auch als Mutmacher: Nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern weiter an einem lebenswerten Selm mitzugestalten.

Genau das war der Sinn des Bürgerbegehrens: Selm mitzugestalten. Ziel des Bürgerbegehrens war es ja gerade, einen Ratsbeschluss aufzuheben und das ist ausdrücklich eine der Funktionen von Bürgerbegehren. Die Mehrheit des Rates hat jedoch, zusammen mit der UKBS, Fakten geschaffen. Fakten zu schaffen heißt aber, Dinge und Prozesse unumkehrbar zu machen! Das Bürgerbegehren wurde also – bevor es überhaupt wirklich zum Tragen kommen konnte – ausgehebelt. Das empfinde ich als undemokratisch!

Was am Verhalten der Initiatoren des Bürgerbegehrens und derjenigen, die es unterschrieben haben, „à la Pegida“ sein soll, erschließt sich mir nicht. Es sei denn, Herr Holz hat diesen Begriff absichtlich in die Welt gesetzt, um von eigenem Versagen abzulenken.

Peter Gehrmann

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